DIE REFORMATORISCHE KIRCHE
Das wertvollste Baudenkmal in Šamorín ist die reformatorische Kirche, die eine der ältesten und schönsten gotischen Kirchen der Schüttinsel ist. Die Kirche wurde ursprünglich im dritten Viertel des 13. Jh. im spätromanischen Stil gebaut. Der ursprüngliche Bau bestand aus dem heutigen Chor/Heiligtum und dem Hauptschiff ohne Sakristei und Seitenschiffe. Wahrscheinlich diente die Kirche auch als örtliche Befestigung und deswegen wurden die Seitenschiffe und der Turm angebaut, aus dem man die Feinde und die Feuer-und Hochwassergefahr besser beobachten konnte. Ursprünglich hatte die Kirche einen Balkenhimmel, dann im 14. Jh. wurde das südliche Schiff aufgebaut, das ein gotisches, geripptes Kreuzgewölbe hatte. Das Hauptschiff wurde im 15. Jh. – nach 1449 – mit achtwinkeligen Pfeilern in zwei Teile geteilt. Die Fresken in der Kirche wurden zwischen 1280 und 1370 gemalt. An der nördlichen Seitenwand ist auf einem Gobelinbild Maria auf ihrem Sterbebett. Oben im Gewölbe ist Marias Begräbnis, ihre Himmelsfahrt und auf dem letzten Bild der Serie, im Dreieck in der Richtung nach dem Hauptschiff, ist Marias Krönung gemalt. Die zentrale Lage dieser Bildserie beweist auch, dass diese Kirche zu Ehren Marias gebaut wurde.
DIE RÖMISCH-KATHOLISCHE KIRCHE UND DAS KLOSTER
Die Kirche und das Kloster wurden laut erhaltenen Dokumenten nach Plänen von J. G. Altenburg zwischen 1722 und 1778 errichtet. Die von Paulanern gebaute Kirche und das Ordenshaus sind hervorragende Schöpfungen des Spätbarocks. Die Kirche ist einschiffig, die Schließung des Heiligtums ist im Segmentbogen. Die Innenwände und das Gewölbe sind mit Fresken und verzierten Kunstgemälden geschmückt, und sie verewigen einige Momente im Leben des Heiligen Franz von Paola. Die Paulaner waren ein, in strengem Asketentum lebender, bettelnder Orden. Sie konnten nur einige Jahrzehnte ihre Tätigkeit – Bauen von Kloster und Kirchen – später auch die Missions-, Pfarrer- und Lehrarbeit – ausüben, bis Joseph II. in 1786 den Mönchsorden auflöste. Die leere Kirche und das Kloster gelangen danach in den Besitz der katholischen Gemeinde von Šamorín, bzw. der Stadt. Das Kloster wird heute Krone (Korona) genannt — so hieß das Restaurant, das hier bis zum Jahre 1960 geöffnet hatte.
DIE EVANGELISCHE KIRCHE
Die Kirche wurde nach den Plänen des Architekten Altenburg in den Jahren 1784-1785 gebaut. Die Kirche selbst wurde im klassizistischen Stil gebaut, aber die bis heute erhaltene, innere Einrichtung zeigt auch barocke Zeichen. Die Orgel ist einmanualig, sie ist das Werk von Joseph Effinger. Ihre heutige Formwurde von dem Orgelbauer
Volgelthon in 1824 erweitert. Das Altarbild, das die Auferstehung von Christus und die Wächter des Grabes darstellt, ist das Werk des niederösterreichischen Kunstmalers Oelenhain aus dem Jahre 1785. In den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts gab es in einigen slowakischen Siedlungen den Brauch, die dortigen (slowakischen) Kinder nach Samorin zu schicken, damit sie die ungarische und deutsche Sprache erlernen konnten. Auf diese Weise wurde Milan Rastislav Štefánik – der berühmte slowakische Staatsmann, Diplomat und Gelehrte – im Schuljahr 1889/90 der Schüler der evangelischen Schule in Šamorín. Sein Relief ist vor der heutigen evangelischen Pfarre zu sehen.
DIE SYNAGOGE
Die Synagoge von Šamorín wurde im Jahr 1912 erbaut. Im Laufe der Errichtung des neuen Gebetshauses wendete die jüdische Gemeinde neben den Merkmalen und Formen der romantischen Architektur auch Motive aus dem Nahen Ostens an. Die Fenster der Synagoge wurden mit buntem Glas geschmückt. Durch die Gateile, auf der die Frauen Platz nahmen, wurde der Innenraum auf zwei Etagen aufgeteilt. Seit dem Holocaust war die Synagoge praktisch ungenutzt. Erst 1996 begann endlich eine neue Epoche im Leben der Synagoge. Es ist der “At Home Gallery” zu verdanken, dass heute der Innenraum als Ausstellungs-und Konzertraum zur Verfügung steht.
DAS RATHAUS
Das im Renaissance-Stil errichtete Gebäude wurde mehrmals umgebaut. Innerhalb seiner Mauern traf sich oft der Adel der Schüttinsel im 17. und 18. Jahrhundert, ein paar Mal hatten hier auch die Repräsentanten des Preßburger Gaues ihre Tagungen. Ein wertvoller Teil des ehemaligen Ratsaales ist die Kassettendecke.